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Auf dem richtigen Weg

Ein turbulentes Jahr liegt hinter der Profi-Mannschaft des DSC Arminia Bielefeld. Nach einer miserablen Rückrunde in der Saison 2022/23 und zwei verlorenen Relegationsspielen gegen SV Wehen Wiesbaden folgte der Abstieg aus der 2. Bundesliga und eine komplette Neuausrichtung mit fast vollständig verändertem Personal im sportlichen Bereich. Wir blicken auf die vergangene Hinrunde der aktuellen Drittligasaison, die Entwicklung der Mannschaft und auf die neuen Gesichter in Schwarz-Weiß-Blau.

Am Mittwoch, 7. Juni 2023, wurde Michael Mutzel als Sport-Geschäftsführer vom Aufsichtstat der DSC Arminia Bielefeld GmbH & Co KGaA berufen. Somit stand das erste neue Gesicht im sportlichen Bereich bereits einen Tag nach dem besiegelten Abstieg in die 3. Liga fest. Zusammen mit Christoph Wortmann, seit Anfang Januar 2023 beim DSC in der Verantwortung, komplettiert er die Geschäftsführung des Sportclubs der Ostwestfalen. Gemeinsam als Team werden sie die Geschicke der Schwarz-Weiß-Blauen lenken. Bei seiner Vorstellung erklärte Mutzel: „Ich habe Liga unabhängig unterschrieben. Wir sind jetzt leider in der 3. Liga gelandet. Ich kann aber versprechen, dass wir ab heute in vier bis fünf Wochen eine Mannschaft präsentieren, die richtig brennt für die Liga und für die Aufgaben, die auf uns warten." Eine riesige Herausforderung und wahrlich wenig Zeit für die Zusammenstellung eines komplett neuen Kaders sowie eines neuen Trainer- und Betreuerteams. Denn bis auf die Spieler Fabian Klos, Henrik Koch, Christopher Schepp und Vladislav Cherny standen keine weitere Spieler unter Vertrag. Zudem stelle sich früh heraus, dass die kommenden Aufgaben mit einem neuem Cheftrainer an der Seitenlinie angegangen werden. Der auslaufende Vertrag von Uwe Koschinat wurde nicht verlängert.

Mitch Kniat kommt vom SC Verl

Aus dem benachbarten Verl und mit vielfältiger Erfahrung als Cheftrainer, u.a. beim SC Verl in der 3. Liga, präsentierte der DSC Arminia Bielefeld am 14. Juni 2023 Mitch Kniat als neuen Cheftrainer. „Ich möchte meine Spielidee beibehalten. Die passt zu 100 Prozent zu Arminia Bielefeld. Wir wollen in jeder Aktion alles reinhauen, Zweikämpfe führen und mehr machen wollen als der Gegner. Wir möchten einen dominanten Fußball mit, aber auch gegen den Ball spielen. Aber unser erstes Ziel muss es sein, die Fans zu überzeugen. Die müssen wissen, dass wir unser letztes Hemd geben, um unsere sportlichen Ziele zu erreichen. Wenn wir das schaffen, ist es mit den Fans im Rücken natürlich ein riesiger Vorteil und auch vieles möglich“, erklärt Kniat bei seiner Vorstellung. Komplettiert wurde sein Trainerteam mit den Co-Trainern Daniel Jara, Oliver Döking und Janik Steringer sowie Torwart-Trainer Steffen Süßner. Bis zum Trainingsauftakt am 28. Juni wurden mit Sam Schreck, Louis Oppie, Can Özkan, Semi Belkahia, Maximilian Großer, Gerrit Gohlke, Tom Geerkens, Merveille Biankadi, Aygün Yildirim und Nassim Boujellab gleich zehn Spieler nahezu im Tagesrhythmus verpflichtet. Mit den weiteren Neuzugängen Jonas Kersken, Kaito Mizuta, Leo Oppermann, Nicklas Shipnoski, Christopher Lannert, Manuel Wintzheimer und Leon Schneider stand dann auch der Kader für das Trainingslager in Kiens (Südtirol) am 9. Juli. Ergänzt wurde die Mannschaft mit den Jugendspielern Jonah Busse, Artem Zaloha, Henry Obermeyer, Lucas Kiewitt und Henrik Koch. Und auch im Team hinter dem Team gab es neue Gesichter: Sandra Hausberger wurde neue Teammanagerin, mit Arne Böker und Mick Stevens kamen zwei neue Physiotherapeuten und mit Malte Hornemann ein Rehatrainer an der Seite von Athletiktrainer Niklas Klasen. Weiterhin dabei: Mario Bertling (Physiotherapeut), die beiden Zeugwarte Rainer Schonz, Sebastian Wolf sowie die die  Mannschaftsärzte Dr. Stefan Budde, Dr. Andreas Elsner und Dr. Tim Niedergassel.

Drei Siege und eine Niederlage vor Saisonstart

Nach der Rückkehr aus dem bestens verlaufenden Trainingslager in Kiens testete die Mannschaft von Mitch Kniat vier Mal, bevor es zum Saisonstart zur SG Dynamo Dresden gehen sollte. Einem 2:1-Sieg gegen Regionalligist FC Gütersloh und einem 3:1-Erfolg gegen den niederländischen Zweitligist VVV Venlo, folgte eine 0:1-Niederlage gegen die SF Lotte. Im letzten Test und gleichzeitig zur Saisoneröffnung vor rund 4.000 Zuschauern in der SchücoArena setzte sich das neue Team mit 3:1 gegen Regionalligist TSV Steinbach Haiger durch. Zudem steht vor der ersten Drittligapartie fest: Fabian Klos wird den DSC als Kapitän auf den Platz führen. „Fabi genießt hohes Ansehen, kennt den Club wie kein Zweiter und ist Armine durch und durch. Diese Entscheidung war für mich sehr klar, ich habe sie aus voller Überzeugung getroffen“, so Mitch Kniat. Als sein Stellvertreter wählten die Mannschaftskollegen Christopher Lannert ins Amt.

Auftaktpleite in Dresden, Pokal-Sensation gegen Bochum

Mit einer 1:3-Pleite bei Dynamo Dresden und einer Roten Karte für Kaito Mizuta verlief der Auftakt in die neue Drittligasaison nicht wie gewünscht, auch wenn die Leistung gegen eingespielte Sachsen und selbsternannten Aufstiegsaspiranten ordentlich waren. Es folgte ein Pflichtsieg im Westfalenpokal gegen Bezirksligist SG Herringhausen-Eickum und ein sensationelles Weiterkommen im DFB-Pokal gegen Erstligist VfL Bochum. Nach 120 packenden Minuten musste das Elfmeterschießen herhalten, in dem alle Schützen im schwarz-weiß-blauen Dress trafen. Und auch im zweiten Ligaspiel gingen die Festspiele weiter: Vor einer fast ausverkauften SchücoArena (24.052 Zuschauer) ebnete Nicklas Shipnoski mit zwei Toren den Weg zum Derbysieg gegen Preußen Münster (4:0). Doch bereits zu diesem Zeitpunkt in der noch jungen Spielzeit sollte sich abzeichnen, dass die Worte der Verantwortlichen zum Saisonstart sich schnell in der Realität widerspiegeln würden und die neuformierte Mannschaft auch immer wieder mit Rückschlägen rechnen müsse: „Im Fußball geht nicht alles auf Knopfdruck“, hatte Sport-Geschäftsführer Mutzel zum Serienbeginn erklärt. Nach einem 0:1 in Ulm folgte ein 1:1-Punkteteilung gegen Jahn Regensburg – und drei Neuzugänge: Marius Wörl, Leandro Putaro und Noah Sarenren Bazee stoßen zur Mannschaft hinzu und verstärken den Kader im Mittelfeld und im Sturm.

Einem 1:1 bei Viktoria Köln und einem 2:1-Arbeitssieg bei Victoria Clarholz (Westfalenpokal), schlossen sich eine 0:2-Niederlage gegen SC Freiburg, ein Last-Minute-Sieg in Unterhaching (2:1) und zwei bittere Pleiten gegen 1. FC Saarbrücken (2:6) und beim SC Verl (1:3) an.

Klare Leistungssteigerung zur zweiten Saisonhälfte – unglückliches Aus im DFB-Pokal

Doch ab dem 10. Spieltag sollte bis zum Ende der Hinrunde nur noch ein Ligaspiel verloren gehen. In der Nachspielzeit im Stadion an der Hafenstraße bei RW Essen (1:2) unterlag der DSC erst in der Nachspielzeit. Dazwischen gelangen vier Siege (3:1 Waldhof Mannheim; 1:0 beim MSV Duisburg; 4:0 gegen FC Ingolstadt; 2:0 gegen 1860 München) sowie fünf Unentschieden (jeweils 2:2 gegen Halle, Erzgebirge Aue, VfB Lübeck und Borussia Dortmund II; 1:1 gegen SV Sandhausen). Zudem erreichte der DSC das Halbfinale im Westfalenpokal, nachdem Landesligist SuS Westenholz (5:0) und Regionalligist SV Rödinghausen (4:0) souverän ausgeschaltet wurden. Und sogar im DFB-Pokal gelang fast die zweite Sensation: Nach 90 Minuten und einem 1:1 gegen Zweitligist Hamburger SV stand es auch nach 120 Minuten weiterhin Unentschieden. Doch im Elfmeterschießen sollten diesmal die Gäste die Oberhand behalten. Doppelt bitter: Flügelstürmer Noah Sarenren Bazee verletzte sich in der Anfangsphase des Spiels schwer, riss sich das Kreuzband und fällt bis zum Ende der Spielzeit aus.

Insbesondere die zweite Hälfte der Serie zeigte eine klare Entwicklung der Mannschaft und Konstanz in den Leistungen – auch wenn es unter dem Strich in der internen Bewertung ein paar Unentschieden zu viel waren. Am ersten Spieltag der Rückrunde bot Arminia dem Top-Favoriten Dynamo Dresden lange Paroli. Über 22.000 Zuschauer sahen eine Mannschaft, die nochmal kämpfte und alles gab, am Ende aber 0:1 unterlag.  Auch das zeigt: Die Mannschaft ist deutlich schwerer zu schlagen als noch zu Serienbeginn und kommt nahezu in jeder Partie für Punkte infrage. Das Team ist auf dem richtigen Weg.

Riesige Fanunterstützung – Zuhause und in der Ferne

Sowohl Michael Mutzel als auch Mitch Kniat hatten versprochen eine Mannschaft auf den Rasen zu bringen, die jederzeit brennt und vor allem die Fans wieder dazu bringt, gerne die Spiele in der SchücoArena oder auswärts zu verfolgen. Und das ganze gepaart mit den wenigen finanziellen Mittlen, die seit Sommer für die Umstrukturierung bereitstanden. Belohnt wurde dies mit einer einzigartigen Unterstützung, die seinesgleichen sucht: Ein Schnitt von 17.500 Zuschauern bei Heimspielen und rund 2.000 Anhängern bei Auswärtspartien gibt der Mannschaft einen extremen Rückhalt vor, während und nach den Spielen. Mit dieser Zustimmung und der Vorbereitung, die ab dem 2. Januar 2024 startet, geht es noch einmal mit Volldampf in die bevorstehende Rückrunde. Mit vereinten Kräften sollten dann auch die Punkte auf der Habenseite landen, die noch in der ersten Hälfte der Saison beim Gegner geblieben sind.

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