Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Arminia Bielefeld
0 : 0
Lübeck
Fr, 26.04.2024 19:00

Torlose Punkteteilung gegen Lübeck

Im Heimspiel gegen den VfB Lübeck reicht ein Elfmeter nicht, um die Führung zu erzielen. Leandro Putaro scheitert kurz vor der Halbzeit vom Punkt. Am Ende steht ein torloses Unentschieden, das für die Norddeutschen am 35. Spieltag den Abstieg bedeutet und den DSC auf sieben Punkte von Rang 17 distanziert. Wir haben den Spielbericht für euch.

Im vorletzten Heimspiel der Saison schickt unser Cheftrainer Mitch Kniat dieselbe Startelf auf den Rasen, die schon in Sandhausen ran durfte. Damit vertraut er zum vierten Mal hintereinander seinem Stammpersonal zu Spielbeginn.

Schon in den ersten Minuten der Partie zeichnete sich früh ab, dass es ein zähes Unterfangen werden würde. Die Gäste aus Lübeck beschränkten sich im tiefen 4-4-2 darauf, die Räume zwischen den Ketten eng zu halten und den DSC nicht in Strafraumnähe zu lassen. Ein Plan, der durchaus aufging, denn mit deutlich mehr Ballbesitz fand das Spielgeschehen überwiegend in der Hälfte der Grün-Weißen statt, ohne allerdings Torschüsse zuzulassen. Gefährliche Torannäherung gab es wenige. Weder Fabian Klos (5.) noch Thaddäus Momuluh (11.) brachten Schlussmann Philipp Klewin vorerst ernsthaft in Bedrängnis.

Erst nach fast 30 Minuten wird es auch für Jonas Kersken das erste Mal brenzlig, als er eine immer länger werdende Flanke aus dem Halbfeld von seinem Kasten wegfausten muss. Den Wendepunkt in der ersten Halbzeit hätte in der 41. Minute folgen können. Nach einer Ecke bekommt Klos den Ball vor die Füße und zieht direkt ab. Dabei trifft er Verteidiger Sören Reddemann mit dem Spielgerät offenbar an der Hand und anschließend am Kopf. Schiedsrichter Nico Fuchs zögert kurz, doch nach Beratung mit seinem Linienrichter entscheidet er auf Elfmeter. Leandro Putaro übernimmt die Verantwortung, schießt in die rechte Ecke und scheitert an einer starken Parade von Klewin, der die Seite ahnt (44.). Kurz darauf klärt Klewin erneut, nachdem Corboz aus der Drehung eine Direktabnahme aufs Tor bringt (45.). Mit dem Ergebnis schickt Fuchs beide Teams in die Kabine.  

Unverändert aber mit Druck auf den Führungstreffer schickt Kniat unsere Mannschaft zurück auf den Rasen. Den ersten Abschluss bringt Putaro auf das Tor. Klewin hat allerdings keine große Mühe den Versuch abzuwehren. Mit zunehmender Spieldauer schnüren die Schwarz-Weiß-Blauen den VfB in der eigenen Hälfte ein, kassieren nach einem groben Foulspiel dann aber einen Platzverweis. Kapitän Mirko Boland springt per Grätsche und beiden Beinen voraus in den Zweikampf mit Momuluh und haut unseren Flügelstürmer ohne Rücksicht auf Verluste ab (60.). Schiedsrichter Fuchs bleibt keine andere Wahl als die Maximalstrafe für den Mittelfeldspieler. Mit einem Mann weniger lassen sich die Gäste noch weiter zurückfallen und blockieren den eigenen Strafraum mit allem, was ihnen zur Verfügung steht. Das macht es schwer, in gefährliche Situationen vor dem Tor zu kommen. Aus der zweiten Reihe gelingt es Christopher Lannert auch nicht, die fällige Führung zur erzielen. Sein Versuch geht knapp am linken Pfosten vorbei. Auch die Hereingabe von Leon Schneider über rechts verpasst Freund und Fein im Sechzehner.

Mit den letzten Aktionen ist es zwei Mal Klos, der das 1:0 um Zentimeter verpasst und die rund 20.000 Zuschauer in der SchücoArena zum Verzweifeln bringt. Erst ist es eine Mizuta-Flanke, dann eine Ecke die jeweils hauchdünn nicht im Netz landen. Kurz darauf beendet Fuchs das torlose Spiel. Mit diesem Ergebnis steht fest, dass der VfB Lübeck als zweite Mannschaft nach dem SC Freiburg aus der 3. Liga absteigt. Mit dem Punkt setzen wir uns vorübergehend sieben Zähler von einem Abstiegsplatz ab.

DSC Arminia Bielefeld: Kersken – Oppie, Schneider, Großer, Lannert – Schreck (61. Wörl), Corboz, Biankadi (80. Boujellab) – Putaro (69. Yildirim), Klos, Momuluh (61. Mizuta)

VfB Lübeck: Klewin – Sternberg, Löhden, Reddemann, Sommer – Egerer, Boland, Farrona Pulido (72. Velasco), Gözüsirin, Hauptmann (89. Adou) – Beleme (72. Akono)

GelbeKarten: Klos, Oppie, Corboz

RoteKarte: Boland

Zuschauer: 20.251

"Sie haben den Bus vor dem Tor geparkt"

Nach dem 0:0-Unentschieden äußern sich Leandro Putaro, Leon Schneider, Max Großer und Cheftrainer Mitch Kniat vor den Mikrofonen der Medienvertreter. Wir haben die Stimmen für euch zusammengefasst.

Leandro Putaro: „Der Elfmeter war nicht so schlecht geschossen, den hat er einfach gut gehalten. Ich bin jemand, der in so einer Situation Verantwortung übernehmen will. Hätte ich den reingemacht, hätten wir heute sicher gewonnen. Das ist einfach ärgerlich, da können wir mehr draus machen. Den nehme ich auf meine Kappe, den muss ich verwandeln. Natürlich hätten wir heute gewinnen müssen, aber wir haben heute erneut nicht verloren und kein Gegentor kassiert. Ich sehe uns weiterhin gut für die kommenden Aufgaben aufgestellt, da bin ich mir sehr sicher. Wir müssen jetzt einfach weitermachen und Vollgas geben.“

Leon Schneider: „Wir sind so kurz nach dem Spiel natürlich auch enttäuscht. Die haben hinten den Bus geparkt und standen defensiv sehr gut. Wir sind geduldig geblieben und haben versucht Lösungen zu finden. Leider ist es uns nicht gelungen ein Tor zu schießen. Das müssen wir uns ankreiden, wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Einen Elfmeter kann man immer verschießen, da machen wir den Schützen keinen Vorwurf. Wir hatten danach noch Zeit genug, das zu korrigieren. Wir hätten heute einen Riesenschritt machen können, das ist uns nicht gelungen. Wir haben es aber in der eigenen Hand und können es selbst klären.“

Max Großer: „Wir haben uns nicht so viele Chancen herausgespielt und es am Ende nicht ganz so erzwungen, wie wir es hätten müssen. Es ist immer schwer, wenn sich Gegner so tief hinten reinstellen. Da ist es uns nicht gelungen, die passenden Lösungen zu finden. Vielleicht hätten wir an der einen oder anderen Stelle noch schneller spielen müssen, aber Lübeck hat es auch sehr gut verteidigt. Wir werden jetzt versuchen in Aue die Punkte zu holen.“

Mitch Kniat: „Wir hatten viel Ballbesitz, der uns leider nicht so viel eingebracht hat. Dann kam der Elfmeter, den wir aber auch nicht verwandeln. Ich mache Leo da aber keinen Vorwurf. In der zweiten Halbzeit wollten wir das Tor erzwingen, auch wenn wir wussten, dass es schwer werden würde. Es hat leider nicht funktioniert. Heute hatten wir die Riesenchance einen Dreier zu holen, das lässt auch mich etwas niedergeschlagen zurück. Wir müssen trotzdem weiter nach vorne schauen und das Spiel genau analysieren. Dann haben wir in Aue die nächste Chancen, alles wieder auf unsere Seite zu ziehen.“

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Die Bilder zum Spiel

Am 35. Spieltag gab es beim torlosen Unentschieden nur einen Zähler auf das Punktekonto. In der Bildergalerie haben wir euch die besten Bilder des Spiels zusammengestellt.

"Wir haben uns sehr gewissenhaft vorbereitet"

Vor unserem Heimspiel gegen den VfB Lübeck am kommenden Freitag, 26. April (19 Uhr), stellt sich unser Cheftrainer Mitch Kniat auf der Spieltagspressekonferenz den Fragen der Medienvertreter. Wir haben die wichtigsten Antworten für euch zusammengefasst.

Zum Heimspiel in der SchücoArena erwarten wir zum 20-jährigen Jubiläum rund 20.000 Zuschauer. Am Mittwochmittag waren bereits 18.000 Eintrittskarten verkauft, aus Lübeck werden etwa 400 erwartet. Zudem begrüßen wir circa 600 Schüco-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Partie am Freitagabend. Vor dem Anpfiff wird über die Stadionmoderation an unseren verstorbenen ehemaligen Spieler und Trainer, Gerd Roggensack, gedacht. Unsere Mannschaft wird die Begegnung mit einem Trauerflor bestreiten.

So äußert sich unser Cheftrainer über…

… die Trainingswoche: „Wir hatten eine normale Trainingswoche, dadurch dass wir schon am vergangenen Freitag gespielt haben. Wir sind sehr gewissenhaft mit der Situation umgegangen und haben uns sehr gut vorbereitet. Es wird ein hartes Stück Arbeit und Lübeck wird uns einiges abverlangen. Es wird ein Spiel sein, bei dem wir uns immer wieder etwas an unseren Gegner anpassen werden, denn sie werden hier natürlich Vollgas geben.“

… das Personal: „Kaito Mizuta und Marius Wörl haben dem Spiel nach ihrer Einwechslung den Stempel aufgedrückt und für frischen Wind gesorgt, obwohl wir taktisch gar nicht umgestellt haben. Das haben beide sehr gut gemacht. Aber ob sie am Freitag in der Startelf stehen, werden wir dann am Spieltag sehen. Fehlen werden definitiv Semi Belkahia (Knie) und Noah Sarenren Bazee. Alle anderen sind einsatzfähig.“

… den Gegner VfB Lübeck: „Wir wollen es ähnlich wie gegen Sandhausen angehen und behutsam mit unserem Ballbesitzt umgehen. Es wäre natürlich schön, wenn wir uns ein paar mehr Torchancen herausspielen könnten als im Auswärtsspiel. Trotzdem wissen wir, dass wir auf ein Bollwerk treffen und wir uns oft im Mittelfeldpressing befinden werden. Da brauchen wir gute Lösungen, wir dürfen nicht alles durchs Zentrum pressen oder jeden Ball tief spielen, sondern müssen auf unsere Lücken warten. Außerdem müssen wir unsere Rückverteidigung im Griff haben, denn Lübeck hat auch immer wieder gute Umschaltaktionen.“

… die Ausgangslage im Abstiegskampf: „Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, dann brauchen wir uns nicht auf die Konkurrenz konzentrieren. Wir haben jetzt wieder ein Freitagsspiel und legen somit vor. Wenn wir das Spiel gewinnen, können wir den Druck auf die Konkurrenz extrem erhöhen und am Wochenende die Spiele verfolgen. Die Ausgangslage ist ähnlich wie in der vergangenen Woche. Daher hoffe ich, dass wir auch diesmal wieder dreifach vorlegen.“

Nach 20 Jahren: VfB Lübeck zu Gast in der SchücoArena

Am Freitag begeht der VfB Lübeck die kürzeste Auswärtsfahrt in dieser Saison. Es ist das erste Gastspiel seit 20 Jahren. Damals siegten die Norddeutschen mit 3:1 im ersten Pflichtspiel in der SchücoArena. Wir blicken auf unseren Gegner.

Am 19. Spieltag im Jahr 2004 begrüßten wir mit dem VfB Lübeck erstmalig in einem Pflichtspiel eine Mannschaft in der SchücoArena. Eine Premiere, die am 8. Februar mit 1:3 verloren ging. Vor 9.254 Zuschauern trafen Ferydoon Zandi, Daniel Thioune und Rainer Plaßhenrich für die Norddeutschen, ehe Isaac Boakye kurz vor Schluss das Ergebnis abschwächte.

Die damalige Partie in der 2. Bundesliga war für lange Zeit das letzte Aufeinandertreffen beider Teams in einem Pflichtspiel. Am Ende der Saison 2003/2004 stieg unsere Mannschaft in die Bundesliga auf, während der VfB in die Regionalliga Nord abstieg. Danach entwickelten sich die sportlichen Geschichten beider Clubs sehr unterschiedlich. Im Stadion an der Lohmühle wurde seither eher überwiegend Regionalliga gespielt, bis es in der Saison 2012/2013 für ein Jahr sogar in die Oberliga Schleswig-Holstein runterging. Mit dem Aufstieg im Jahr 2020 ging es wieder in den Profifußball – allerding dauerte das Gastspiel vorerst nur eine Spielzeit. Mit dem erneuten Aufstieg in die 3. Liga in der vergangenen Saison sollte jetzt ein längerer Aufenthalt im Profigeschäft gelingen. Doch die Realität nach 34 Spieltagen spiegelt das leider nicht ganz wider. Mit derzeit 27 Punkten rangieren die Grün-Weißen auf einem direkten Abstiegsplatz. Auf das rettende Ufer sind es mittlerweile elf Punkte Rückstand bei noch vier verbliebenden Saisonspielen.

Die Ausgangslage

Für beide Mannschaften ist es ein extrem wichtiges Spiel. Am 35. Spieltag kann sich der DSC mit weiteren drei Punkten von unten absetzen und die Konkurrenz weiter unter Druck setzen. „Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, dann brauchen wir uns nicht auf die Konkurrenz konzentrieren. Wir haben jetzt wieder ein Freitagsspiel und legen somit vor“, betonte Cheftrainer Mitch Kniat auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Im Moment stehen 41 Punkte sowie Tabellenplatz 14 auf der Habenseite. Sechs Punkte Vorsprung sind es auf einen direkten Abstiegsplatz. Für unsere Gäste ist die Herangehensweise ebenfalls klar. Ein Sieg in der SchücoArena ist Voraussetzung, um die Chance auf den Ligaverbleib aufrecht zu halten. Und genauso wird es die Mannschaft um Trainer Jens Mertens und den in Bielefeld bekannten und geschätzten Co-Trainer Bastian Reinhardt angehen. Am vergangenen Spieltag mussten die Norddeutschen eine 0:5-Heimpleite gegen Borussia Dortmund II einstecken, während unsere Mannschaft mit einem 2:1-Auswärtserfolg aus Sandhausen zurückkehrte.

Das vorletzte Heimspiel dieser Drittligasaison bestreiten wir bei bestem ostwestfälischem Fußballwetter vor rund 20.000 Zuschauern unter Flutlicht. Anstoß am Freitag ist um 19 Uhr. Schiedsrichter Nico Fuchs wird die Partie leiten.

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