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DSC Arminia Bielefeld

Historische Entwicklung der Eiskunstlaufabteilung

Eine damals kleine Eiskunstlaufgruppe des „Bielefelder Roll- und Schlittschuh-Club hat sich 1980 auf Initiative ihrer seinerzeitigen Vorsitzenden, Frau Dr. Ingelinde Poche-Blohm, dem DSC Arminia Bielefeld angeschlossen.

In dieser Zeit waren die Bielefelder Eiskunstläufer nach 5jährigen harten Training unter ihrer Trainerin Marietta Marik allerdings schon in der Eiskunstlauf-Szene in NRW kein unbeschriebenes Blatt mehr. Unter schwierigen Bedingungen hatte diese kleine Gruppe 1975 mit sehr viel Idealismus begonnen.

Die „Männer der ersten Stunde“ waren fast ausschließlich Frauen: Frau Dr. Ingelinde Poche-Blohm, Frau Ursula Johenning, Frau Karin Indiesteln, das Ehepaar Solfrian und Frau Marietta Marik. Dazu eine kleine Schar eiskunstlaufbegeisterter Kinder. Mit dem Anschluss an den DSC Arminia unter der damaligen Präsidentschaft von Herrn Dr. Jörg Aufderheide  gelang es, das Eiskunstlaufen in Bielefeld noch populärer zu machen.

Trainiert wurde auf der Delius – Eisbahn, und zwar zunächst während der öffentlichen Laufzeit. Nach und nach wurden der Abteilung dann eigene Trainingszeiten eingeräumt.

Bereits 1982 gelang es, den ersten NRW – Meistertitel nach Bielefeld zu holen. Das war der erste Titel einer Erfolgsgeschichte, die sich bis heute fortsetzt.

 

Portrait Marietta Marik 

Wenn es eine Persönlichkeit gibt, die die Eiskunstlaufabteilung geprägt hat, ja ohne die es in Bielefeld gar kein Eiskunstlaufen geben würde, dann ist das Frau Marietta Marik.

Frau Marik ist gebürtige Ungarin. Ihre Wiege stand in Budapest und bereits im Alter von 4 Jahren begann sie mit dem Schlittschuhlaufen, angeregt durch den Besuch einer Eisbahn mit ihrem Vater, der selbst ein erfolgreicher Eisschnellläufer war. Von dieser Stunde an hat sie das Eislaufen nicht mehr losgelassen. Allerdings tat sie es nicht dem Vater nach, ihre Vorliebe galt von Anbeginn – sicher auch wegen ihrer musikalischen Begabung – dem kunstvollen Springen und Pirouettendrehen in Verbindung mit Musik, dem Eiskunstlaufen.

In vielen Jahren eisernen Trainings – teils unter großen persönlichen Opfern der Eltern – gelang Marietta Marik der Sprung an die Spitze der ungarischen Eiskunstläufer, sie wurde ungarische Staatsmeisterin.

Kurze Zeit nach diesem Erfolg wechselte sie ins Profilager und ging als Solistin zur Ungarischen Eisrevue. Da Energie einer der herausragenden Eigenschaften der Erfolgstrainerin ist, begann sie neben ihrer Eislaufkarriere ein Studium für Maschinenbau an der Universität Budapest, das sie als Diplomingenieur beendete.

Doch damit nicht genug: In diese Zeit fällt auch noch die Herstellung eines Spielfilmes über das Leben eines Eisrevue-Stars, in dem Marietta Marik neben bekannten ungarischen Filmschauspielern die Hauptrolle übernahm.

1965 verließ Marietta Marik ihr geliebtes Heimatland und folgte einem Angebot, mit der Wiener Eisrevue als Solistin die westliche Hemisphäre der Erde näher kennenzulernen. So hat sie 2 ½ Jahre lang die Welt bereist.

1968 hing der beleibte Star der Wiener Eisrevue seine Profischlittschuhe an den berühmten Nagel und kehrte ins Amateurlager zurück; diesmal allerdings nicht als aktive Kunstläuferin, sondern als Trainerin. Während dieser Zeit drückte Marietta Marik auch noch einmal die Schulbank und erwarb an der Sporthochschule in Graz ihr Diplom als Eiskunstlauf-Trainerin.

7 Jahre arbeitete sie als Trainerin im Österreichischen Eislaufverband. Diese Zeit bescherte der Newcomerin viele Erfolge;  sie errang mit ihren Schützlingen unter anderem 2 nationale Juniorenmeistertitel und eine Läuferin führte sie in der Meisterklasse bis zur Teilnahme an der Europameisterschaft.

1975 übersiedelte die Ungarin von Klagenfurt nach Bielefeld und begann, aus dem „weißen Eiskunstlaufflecken Bielefeld“ bereits nach kurzer Zeit auf der nordrhein-westfälischen Eislaufverbandskarte einen viel beachteten und geschätzten bunten Tupfer zu machen.

In den 22 Jahren ihrer Bielefelder Tätigkeit sind mehrere „Eislaufgenerationen“ unter ihrer Führung aufgewachsen. Mit viel Liebe zu den ihr anvertrauten jungen Menschen und ihrem ausgeprägtem pädagogischen Talent, verbunden mit einem nimmermüden Elan, hat die „Trainerin aus Leidenschaft“ 11 nordrhein-westfälische Meistertitel nach Bielefeld geholt, 13 Mannschaftspokale gewonnen und sogar einige Siege bei internationalen Wettbewerben errungen. Auch drei Teilnahmen Bielefelds an der Deutschen Meisterschaft im Eiskunstlaufen gehören zur ansehnlichen Ausbeute ihres sportlichen Schaffens. 1981 wurde sie für ihre Verdienste im Sport von der DOG mit der Ehrenplakette ausgezeichnet. Marietta Mariks größter – und vielleicht schönster -  Erfolg war der Gewinn der Nationenwertung mit ihrem Verein DSC Arminia Bielefeld bei einem internationalen Wettbewerb im Jahr 1988 in ihrer Heimatstadt Budapest.

Frau Marik beendete ihre außergewöhnliche Karriere im Jahr 2004. Dennoch ist sie der Eiskunstlaufabteilung bis heute verbunden. In Anerkennung ihrer Verdienste wurde der Wettbewerb, den die Abteilung seit Jahren in Bielefeld durchführt, nach ihr benannt und selbstverständlich lässt es sich Frau Marik nicht nehmen, den Pokal persönlich zu überreichen.

 

 

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